Aktualisiert: 15. Juli 2020
Pinterest ist längst keine Plattform mehr, die nur für die Bereiche DIY, Lifestyle und Blogger interessant ist. Auch Unternehmen kommen immer öfter auf den Geschmack und setzen Pinterest bewusst in ihrer digitalen Kommunikationsstrategie ein. Denn in der modernen PR darf das Reputation Management und der Aufbau von Brand Awareness gerade auch auf digitalen Kanälen nicht übersehen werden. Sylvia Fritsch verrät ihre besten Tipps.
5 Tipps, wie PR Profis Pinterest nutzen sollten
Pinterest ist eine ideale Plattform, auf der man die besten Inhalte anderer kuratieren und geschickt auf eigene Inhalte verlinken kann. Ziel dahinter ist es, eine perfekte digitale Bibliothek zum eigenen Thema aufzubauen und damit das Interesse anderer User zu gewinnen, die dadurch wiederum verstärkt auf die eigenen Inhalte aufmerksam werden.
Was sich so einfach anhört, bedarf aber etwas mehr Auseinandersetzung mit dieser Plattform. Es gilt die Funktionsweise von Pinterest richtig verstehen zu lernen, um Pinterest optimal nutzen zu können. Wie bei anderen (Social) Networks auch, gibt es auch bei Pinterest laufende Änderungen, die sich auf die Pinning-Strategie auswirken – wobei Pinterest streng genommen ja eher eine visuelle Suchmaschine ist als Social Media.
Gerade dieses Jahr hat es bereits einige gravierende Neuerungen gegeben, wie Sie in diesem Beitrag zum Thema Pinterest Änderungen 2018 nachlesen können. So weiß man jetzt zum Beispiel, dass Pinterest am liebsten „frischen“, neuen Content sieht anstatt alte Pins, die immer wieder in die gleichen Boards gepinnt werden, wie es bis vor Kurzem noch Best Practice war, auch im Zusammenhang mit dem mittlerweile eingestellten Tool Boardbooster.
#1 Den besten Content in viele Pins gießen
Auch ich habe meine Pinning-Strategie an die neuen Erfordernisse angepasst. Kerngedanke ist ja, möglichst viele neue eigene Pins sowie hochwertige Fremdpins zu pinnen. Es darf ruhig mehr eigener Content sein, der gepinnt wird. Pinnen Sie jedoch ein und denselben Pin nicht zeitgleich auf alle relevanten Boards und dann nie mehr wieder.
Daher brauchen Sie auch einen Plan oder zumindest einen Überblick, wann Sie welchen Pin auf welches Board pinnen. Natürlich auch in Abstimmung mit den am besten dafür geeigneten Zeiten, wenn die eigenen Follower am aktivsten auf Pinterest sind.
#2 Viele Variationen von Pins
Während ich früher viel zu wenige Pins erstellt habe, nämlich jeweils nur einen Pin pro Blogpost, gestalte ich mittlerweile viele unterschiedliche Varianten davon. Hier können Sie variieren:
- mit unterschiedlichen Texten auf den Pins,
- mit unterschiedlichen Bildern,
- mit unterschiedlichen Designs,
- mit verschiedenen Pin-Größen (Beachten Sie dabei immer die offiziellen Empfehlungen)
- und mit verschiedenen Pin-Beschreibungen.
Oder Sie erstellen alternativ Infografiken, Zitat-Pins, Pins mit viel Text usw. Hier kann man wirklich kreativ werden und möglichst viele Variationen eines Pins gestalten und hat damit viele neue Pins zur Verfügung.
Außerdem empfehle ich ältere Blogposts und andere Inhalte noch einmal zu durchforsten, und zu den relevanten und beliebtesten Posts neue Pins zu kreieren. Mit Templates lassen sich Pins auch ganz rasch erstellen, aber ganz ohne Arbeitsaufwand wird es natürlich nicht gehen.
#3 Noch mehr Boards erstellen
Diese Pins werden dann nach und nach auf die verschiedenen relevanten Boards gepinnt. Dabei kommt es darauf an, mit dem jeweils wichtigsten Board zu beginnen. Das ist meist das Board, das nur eigene Pins enthält, etwa zu eigenen Blogposts.
Ich habe zuletzt auf meinem Account einige neue, nischigere Boards erstellt, damit ich weitere Boards zum Pinnen zur Verfügung habe. Das dient zudem auch meinen Followern, wenn sie spezifische Infos zu einem Spezialthema suchen. Man kann wirklich viele Boards erstellen, die Obergrenze liegt erst bei 500 Pinnwänden.
Es ist jedoch ganz wichtig, Pins nicht auf alle möglichen Boards zu pinnen, sondern nur auf die für den jeweiligen Pin relevanten Boards (entsprechende Keywords). Pinterest merkt sich nämlich jedes Mal den Kontext, in dem ein Pin gespeichert wird, sammelt so Informationen zum Pin und spielt ihn entsprechend anderen Pinterest Usern aus, für die er relevant sein könnte.
#4 Über den Tag verteilt pinnen
Es ist keine gute Idee, einmal in der Woche 100 Pins auf einen Schlag zu pinnen und dann nie wieder. Am besten Sie pinnen täglich circa die gleiche Menge an Pins über den Tag verteilt. In meinem Fall sind das rund 50 bis 60 Pins täglich, die ich derzeit manuell pinne.
Nachdem es zwischenzeitlich die Empfehlung gegeben hat, dass besonders die ersten 5 Pins eines Tages wichtig wären, sind die ersten paar Pins eines Tages immer meine eigenen. Erst danach pinne ich Fremdpins.
Auch wenn die 5-Pins-Empfehlung mittlerweile von Pinterest entfernt wurde, ist es bestimmt keine schlechte Idee, sich auf seinen eigenen Content zu fokussieren und das zuerst zu pinnen, was einem am wichtigsten ist. Wer viel eigenen Content hat, ist hier im Vorteil.
Es ist aber auch kein Fehler, fremden Content zu pinnen, ganz im Gegenteil. Denn wer Kurator des besten Contents für seine jeweilige Zielgruppe ist, pinnt damit im Interesse seiner Follower und das ist ja der Sinn der ganzen Sache.
#5 Auf das Branding achten
Mein letzter Tipp ist, das Branding auf Pinterest ernst zu nehmen. Das betrifft sowohl die einzelnen Pins, die durch individuelle Aufmachung wiedererkennbar sein sollten, als auch das ganze Profil an sich.
Mit Board-Covers kann man sein Pinterest-Profil einheitlich gestalten und das gibt auch Noch-nicht-Followern einen netten Anreiz, einem gut gepflegten Profil zu folgen. Pinterest ist nun mal eine Plattform für visuelles Bookmarking.
Sehe ich Pins, die ich gleich einem mir vertrauenswürdigen Account zuzuordnen sind, wie etwa die wunderbar gebrandeten Pins von KaleidoCom. Dann muss ich erst gar nicht lang überlegen und den Pin überprüfen, sondern kann guten Gewissens pinnen, weil ich Account und Inhalte kenne und Vertrauen dazu gefasst habe.
Zu guter Letzt:
Wer Pinterest für sein Marketing nutzt, übersieht über das viele aktive Pinnen oft, was der Kerngedanke hinter der Plattform ist: sich inspirieren lassen und sich Ideen holen. Warum nicht einmal diese Ideenfundgrube auf sich wirken lassen und sich selbst einmal inspirieren lassen?
Über die Autorin:
Sylvia Fritsch ist Beraterin für PR und digitale Kommunikation in Wien. Nach vielen Jahren in PR-Agenturen und in der Unternehmenskommunikation hat sie sich 2017 selbständig gemacht.
Ihr Wissen teilt sie leidenschaftlich gerne in ihrem eigenen PR-Blog www.prspionin.at und in verschiedenen Kursen und Workshops.
Hier geht’s zu Sylvias Pinterest Profil:
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